Shiho Nage

Aktuell

Berichte und aktuelle Informationen
zu Lehrgängen der 3A Deutschland.

Raunächte-Training

27.-30. Dezember 2023 Raunächte-Training

Auch dieses Jahr fanden vom 27.-30.12. in Bietigheim wieder die Aikido-Rauhnächte statt. Angeleitet von unseren Lehrern Walter Oelschläger und Moni Mager hatten wir die Gelegenheit, das Jahr 2023 mit Aikido ausklingen zu lassen. Dies wurde auch von Aikidokas zahlreicher Dojos wahrgenommen. Hierbei stand jedes Training unter einem besonderen Motto: Das erste Training stand unter dem Motto „Kerzen und Lichter“, was die Kamiza hell erstrahlen ließ. Mit jedem weiteren Motto(„für die Natur“, „für Aikido“ und „für sich selbst“) wuchs die Kamiza kontinuierlich an. Diese Progression spiegelte sich auch in den Trainings wieder. So wurde z.B. an jedem der ersten drei Tage je eine Basisform des kokyu ho intensiv wiederholt, um dann am letzten Tag alle drei Formen zusammen zu üben. Wir hoffen, auf jeden Fall auch das Aikidojahr 2024 wieder mit den Rauhnächten ausklingen lassen zu können!

10. Formation 2023 – Rückblick

Mit der diesjährigen, abgeschlossenen Formation ging ein rundes Jubiläum einher: 2023 haben sich wieder etwa 20 Schüler angemeldet, um gemeinsam die vielfältigen Facetten des Kobayashi-Aikidos auszuloten, sich weiterzuentwickeln und die Aikido-Gemeinschaft zu feiern. Bei diesem vierten und letzten Formationswochenende gab es ein weiteres Mal ein breites Spektrum an behandelten Themen, von Kobayashi-Spezialtechniken über Wechseltechniken, von Tanto-Tori über Aiki-No-Tanto bis hin zu Mondo über die Aikido-Verbände Kokusai Aikido Kenshukai Kobayashi Ryu, die 3A und den DNBK. Die Teilnehmer studierten intensiv mit Spaß und Freude die ausgefeilten Bewegungen, um die neuen Impulse der Lehrer gemeinsam erfolgreich umzusetzen. Alle Schüler waren gleichermaßen bis zum Schluss der letzten Einheit motiviert und mit viel Spaß und Freude dabei. Abgerundet wurde das Treffen mit einem gemeinsamen Abendessen und dem mittlerweile traditionellen Pizza-Menü am Sonntagmittag.

Formation Pause
Formation Gruppe

Ein großer Dank gilt den Lehrern, Walter Oelschläger Shihan, Karoline Bauer Shihan-Dai und Udo Wiechert Shihan-Dai, die die Schüler der Formation zum nun zehnten Mal mit ihrem breitgefächerten Wissen unterrichteten und damit in vielfältiger Weise vorangebracht haben.

Für alle, die ebenso voller Wissensdurst und Lust sind und in der Formation einmal reinschnuppern wollen, gibt es nächsten März zur ersten Formationseinheit 2024 die Gelegenheit, einmal mitzumachen ohne sich gleich für die gesamte Formation anmelden zu müssen. Wir freuen uns immer über Neuzugänge.

29. Juli – 05. August 2023
Sommerlehrgang in Boug-Argental

Dieses Jahr mit drei Jubiläen!

In Bourg-Argental (Frankreich) fand Ende Juli / Anfang August wieder ein ganz besonderer Lehrgang unter dem Zeichen von drei Jubiläen statt.

Dieser traditionneller, internationaler 3A-Lehrgang findet jedes Jahr zu dieser Zeit statt: Eine Woche im Hombu (zentralen) Dojo der 3A. Sechs Stunden Aikido pro Tag: Vier Stunden vormittags und zwei Stunden abends mit Cognard Hanshi, dem Oberhaupt des Kobayashi Hirokazu Ryu und anderen hochkarätigen Lehrern.

Dieses Jahr gab es gleich drei Jubiläen: das 20-jährige Jubiläum des Hombu Dojo, das 25-jährige Jubiläum des Todes von Kobayashi Sensei (*14.02.1929 +28.08.1998) und das 25-jährige Jubiläum der Kokusai Aikido Kenshukai Kobayashi Hirokazu Ha (Internationale Aikido Akademie nach der Schule von Kobayashi Hirokazu), die inzwischen KRA (für Kobayashi Ryu Aikido) abgekürzt wird und von Oelschläger Shihan, Vertreter der Schule in Deutschland, mitgegründet wurde.

Bourg-Argental Bild 1

Die deutsche Delegation war auch dieses Jahr mit bis zu 7 Aikidoka (davon 4 vom Aikido Kenshukai Karlsruhe) die größte Auslandsdelegation. Die meisten Teilnehmenden waren natürlich aus Frankreich. Es gab aber auch ein paar Aikidoka aus Japan, Italien, Spanien, Belgien und Polen.

Anlässlich der Jubiläen gab es dieses Jahr wieder ein ganz besonderes Programm. Neben dem gewöhnlichen Aikido-Training wurde ein kulturelles Abendprogramm geboten. Talentierte Künstler unter den Aikidoka durften ihre Kunst vorstellen., so gab es ein Theaterstück, Puppenspieler, eine Klavierspielerin und eine Gemälde-Ausstellung. Alle Vorstellungen waren kostenlos und auch für Nicht-Aikidoka offen.




Das Aikido-Training war wie jedes Jahr vielseitig und intensiv. Die ersten zwei Stunden (9:00 – 11:00 Uhr) leitete Salvadego Kyoshi (8. Dan DNBK) aus Italien, die zweite Einheit (11:00 – 13:00 Uhr) Cognard Hanshi, Leiter der Schule, selbst. Am Ende der Woche kam Riondet Sensei, auch enger Schüler von Kobayashi Sensei, als Gastlehrer dazu. Die Einheit am Abend (17:00 – 19:00 Uhr) wurde von Ange Kyoshi (7. Dan DNBK) geleitet.

Paviot Kyoshi (8. Dan DNBK) leitete dieses Jahr Vormittags ein Kyudo-Lehrgang (Weg des Bogens).

Kofude Sensei, Kalligraphie Meisterin aus Japan, hielt nachmittags (14:00 – 16:30 Uhr) ein Shodo-Lehrgang (Weg des Schreibens) ab. Es gibt das Gerücht, dass ein Verrückter aus der deutschen Delegation konsequent am Aikido-Training UND am Shodo-Lehrgang teilgenommen hat und somit jeden Tag von 9:00 bis 19:00 Uhr beschäftig war ...

Bourg-Argental Bild 2

Der Lehrgang endete am Samstag, den 05. August 2023, mit einer Zeremonie in Erinnerung an Kobayashi Sensei. Nach einer Kyudo-Vorführung gingen alle Aikidoka und Angehörigen in das Dojo. Cognard Hanshi erinnerte daran, dass er 25 Jahre enger Schüler von Kobayashi Sensei gewesen sei und jetzt auch genau 25 Jahre nach dem Tod von Kobayashi Sensei vergangen waren. Es folgten eine von Watanabe Shihan (aus Japan) geleitete Shinto-Zeremonie, eine Tee-Zeremonie, und verschiedene Vorführungen (Iaito und Aikido). Die Aikido-Delegation durfte – und wurde sogar darum gebeten – eine eigene Aikido-Präsentation vorführen. Diese wurde im deutschen Stil mit Sanftheit (5 Gramm) vorgeführt. Die Zeremonie endete mit einem lobenden Vortrag des japanischen Konsul, mit der Ehrung Oliver Dundiews aus der deutschen Delegation und eine Shodo-Vorführung.

Mit drei zu feiernden Jubiläen und der Ehrung eines Mitglieds der 3A Deutschland war der diesjährige Lehrgang wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Durch die verschiedenen Angebote (Aikido, Kyodo und Shodo sowie Aikishintaiso inklusive Iaido in der Vorwoche) entwickelt sich das Hombu Dojo in Bourg-Argental zu einem echten Zentrum der japanischen Kultur, das man mehr denn je besuchen sollte!

Weitere Informationen zu 3A Frankreich in Bourg-Argental

5. August 2023
Ehrung von Oliver Dundiew in Frankreich

Dieses Jahr feierte die 3A das 20-jährigen Jubiläum des Hombu (zentralen) Dojo in Bourg-Argental (Frankreich). Zu diesem Anlass wurde unser Kamerad Oliver Dundiew, der 3A Deutschland, ganz besonders geehrt.

2003 war das Hombu Dojo noch eine Baustelle, vielmehr eine sanierungsbedürftige Halle. Bei einem in Frankreich stattfindenden Sommerlehrgang sind einige Aikidokas aus Deutschland zur Teilnahme angereist. Während des Lehrganges hat Cognard Hanshi seinen internationalen Gästen seinen Traum von einem Dojo vorgestellt. Für alle Gäste war kaum vorstellbar, dass aus dieser Lagerhalle ein prächtiges Dojo entstehen soll und noch weniger, dass bereits ein Jahr danach, also 2004 der Sommerlehrgang im neuen Dojo stattfinden soll.

Spontan hat bei diesem Lehrgang der 32-jährige Zimmerer Oliver Dundiew seine handwerkliche Unterstützung angeboten. In vereinzelten Gesprächen wurde man sich sehr schnell einig, dass Oliver im Frühjahr 2004 nach Frankreich reisen sollte um die handwerklichen Ausführungen vieler Arbeiten zu koordinieren.

Bourg-Argental Bild 3

Über den Jahreswechsel wurde viele Male telefoniert, Bilder verschickt und Wünsche von Cognard Hanshi übermittelt. Trotz der Sprachbarriere, denn Oliver sprach kein Französisch und die in Frankreich unterstützenden Helfer kein Englisch und kaum Deutsch. Traditionelle japanische Brücken, Geländer aus Bambus, Tatamis an Wänden und vieles mehr stand auf der Wunschliste. Sicher war Oliver Meister seiner Handwerkskunst, aber vieles davon hatte er natürlich auch noch nicht gemacht. Und ein wirklich fortgeschrittener Aikidoka als 3. Kyu war er auch nicht, so musste er sich erst das fernöstliche Gefühl erarbeiten …

In Frankreich hat Oliver dann im Frühjahr 2004 die aus ganz Europa eintreffende Unterstützung mit koordiniert. Er hat die, in vielen persönlichen Treffen mit Cognard Hanshi, gesponnenen Visionen nach und nach versucht, gewissenhaft in deutscher handwerklicher Qualität umzusetzen. So wurde eine Bambusbrücke, Wasserspiele aus Bambus, mehrere geschweifte traditionell japanische Holzbrücken, Parkettboden an der Kamiza, traditionelles Geländer und Holzbelag um das Dojo herum und vieles mehr erstellt. Vieles davon entwickelte sich beim gemeinsamen Grillen unter Handwerkern, die eigentlich keine gemeinsame Sprache hatten, sich aber trotzdem oder gerade genau deshalb besonders gut verstanden haben.

2004 konnte selbstverständlich der Sommerlehrgang im Dojo stattfinden, wenn auch die Lackierung des Parkettbodens an der Kamiza bei der ersten Einheit sicher noch nicht trocken war. Die Einweihung fand am 27.09.2003 statt. Zu dieser Zeit war es ein schönes Dojo neben einem Parkplatz mit vereinzelt platzierten asiatisch anmutenden Werke drumherum.

Trotz guter Pflege sieht man selbstverständlich der großen Holzbrücke die vergangenen 20 Jahre an. Der Zahn der Zeit nagt natürlich an einem solchen Bauwerk aus Holz. Einseitig musste das Geländer schon entfernt und ein Träger einseitig verstärkt werden. Die Bambusbrücke hat diese Zeit leider nicht überstanden. Der überdachte Holzbelag rund um das Dojo einschließlich Geländer und viele weitere Arbeiten aus 2004 haben die vergangenen Jahre dankenswerterweise sehr gut überstanden.

Als Cognard Hanshi über seine Teilnahme am Sommerlehrgang 2023 erfuhr, freute er sich riesig und beschloss, ihn bei der Abschlusszeremonie ganz besonders zu Ehren. Oliver hatte inzwischen eine 15- jährige Aikidopause hinter sich und war die vergangenen 20 Jahre nicht mehr in Bourg Argental.
Bei der Zeremonie lobte Cognard Hanshi das Engagement und die besondere Leistung von Oliver Dundiew. Als besondere Wertschätzung verlieh er ihm die Paviot-Auszeichnung, eine nach André Paviot benannten Medaille. André Paviot, Ehemann von Paviot Kyoshi, ist seit Jahren konstant beim Dojo tätig und somit ein Vorbild als engagierter Unterstützer des Hombu Dojos. Oliver bekam auch symbolisch eine kleine Schaufel, die er dem nächsten Preisträger als „Wanderpokal“ weitergeben soll. Cognard Hanshi erklärte, dass der Medaillenempfänger in Verbindung mit einem in Japan stattfindenden Aikido-Lehrganges ein Flugticket nach Japan bekommen wird.
Vor der Shodo-Vorführung (Weg des Schreibens) von der Kalligraphie Meisterin Kofude Sensei, bat Cognard Hanshi wieder Oliver zu sich und schenkte ihm mit ganz besonderern Dank noch ein schönes Kakemono (Hängerolle) mit den von Kofude Sensei geschriebenen Kanji 感 (Kan) und 謝 (Sha). Kansha bedeutet Dankbarkeit.

Bourg-Argental Bild 4

Die im Jahr 2004 gemeinsam erbrachten Leistungen waren ein solides Fundament. Das Dojo hat sich in den vergangenen 20 Jahren unter der Vision von Cognard Hanshi und der tatkräftigen Unterstützung vieler Aikidoka zu einer prächtigen Einheit entwickelt. Dem auf dem Grundstück befindlichen Parkplatz ist inzwischen ein japanischem Garten gewichen und das komplette Gelände um das Dojo herum hält dem Besucher viele traditionelle, japanische Überraschungen bereit.

Als Krönung des Sommerlehrgangs in Frankreich und zum 20-jährigen Jubiläum des Hombu Dojo war die Ehrung von Oliver Dundiew, Mitglied der 3A Deutschland, ein schönes Ereignis unter dem Zeichen unserer besonderen Verbindung mit Frankreich.

Mehr zum Beitrag unter der Website der 3A Frankreich.

3.-8. Juli 2023 Thonon-les-Bains

Thonon-les-Bains 2023 – ganz anders, als gewöhnlich

Was ist schon gewöhnlich? Der Campingplatz? Die Teilnehmer?
Die Themen? Die Lehrer?
Den Campingplatz gibt's noch – auch "unsere" Wiese war wie jedes Jahr für die Aikidoka reserviert.
Mercedes, die Eigentümerin, war uns wie jedes Jahr freundschaftlich zugetan.

Die Teilnehmer kamen tröpfchenweise an und es wurde wieder eine - diesmal etwas kleinere - Zeltstadt errichtet.
Einige Teilnehmer waren auch in einem Chalet in den nahen Bergen untergebracht.
Alle ware von weit her angereist - diesmal jedoch überwiegend Deutsche und zwei Franzosen.
Insgesamt waren 13 Personen auf der Matte - weniger, als gewöhnlich.

Thonon-les-Bains

Überraschend, ja ungewöhnlich, waren die Lehrer:
die ersten 3 Tage wurden von Birgit Lechler, 4. Dan und Christine Reinhardt, 4. Dan bestritten.
Die zweite Hälfte des Lehrgangs wurde von Monika Mager, 6. Dan, Shihan, geleitet.
Walter Oelschläger 7. Dan, Shihan, war aus privaten Gründen verhindert.

Christines Themen waren vor allem solche, die sie noch persönlich bei Kobayashi Sensei kennenlernen durfte:
Ganz feinsinnige Führung ohne Greifen, später erweitert um Techniken, die auch öfters aus der Bewegung im Randori trainiert wurden.
Und auch Futari-tori - selten geübt - vornehmlich um die Bewegungsprinzipien bei zwei Angreifern zu studieren, war dabei.
Dazu gesellten sich immer wieder Hinweise auf Details, die so nur Leuten geläufig sind, die Kobayashi Sensei noch live erleben durften.


Birgit's Themen waren die Waffen. Vornehmlich mit dem Stab wurden - ausgehend von den bekannten Kihons - besondere Aspekte anhand einer Kata untersucht.
Immer wieder war es notwendig, sich der Grundformen bewusst zu werden um darauf aufbauend diese Aspekte zu beleuchten.
Aber auch Stab gegen Bokken wurde geübt. Ob Timing mit und ohne Wegschlagen, Uke-nagashi Men-uchi oder Tsuki, nichts wurde ausgelassen und es gab jedes Mal etwas, das verbessert werden konnte.

Moni's Themen drehten sich sowohl um's Aikitai, als auch um's Bokken. Der Hitze im Dojo geschuldet, konzentriert auf das Wesentliche mit knappen Bewegungen. Im Aikitai wurde der Fokus auf unterschiedliche Annahmemöglichkeiten und die Bewegung des Körpers in eine günstige Position gelegt. Die damit ermöglichten Techniken wurden nur im Ansatz angedeutet um nicht Annahme und Führung aus dem Blick zu verlieren. Bei den Waffen wurde auch die Schwertkata mit zwei Angreifern geübt. Mal langsam, jedoch flüssig und richtig, mal schneller und mit einem gewissen Ki.

Thonon-Les-Bains

Wenig überraschend war das Wetter. Selbst morgens beim Lehrgang war es so warm, dass die Teilnehmer alleine durch das Treppensteigen in den 2. Stock vom "Maison des Sports" schon ins Schwitzen kamen. Das Duschen nach dem Training erschien somit obligatorisch.

An den freien Nachmittagen wurden von unterschiedlichen Grüppchen Ausflüge in die Umgebung gemacht. Wanderungen in den Bergen, am Col du Feu, am Châteaux des Allinges, Besuch in Yvoire, Stadtbummel mit Einkaufsmöglichkeiten uvm. Ganz gewöhnlich für eine Lehrgangswoche in Thonon. Auch die Abendaktivitäten waren gewöhnlich: Zusammensitzen vor den Zelten, Quatschen, Bier und Wein trinken, ein Lehrgangsessen am Hafen, gemeinsames Grillen auf dem Campingplatz. Nur diesmal halt in kleinerem Kreise.

Am Samstag war wieder alles vorbei - wie ein Spuk verschwunden, als alle Zelte zusammengepackt waren und sich die Aikidoka nachhause begeben hatten.
Nur das Gefühl ist geblieben: alles war ganz anders, ungewöhnlich - ohne Walter...

08.-11.06.2023 Plus-size Herzogenhorn

Das auf ca. 1300 Metern Höhe im Schwarzwald, nahe dem Feldberg gelegene Leistungszentrum Herzogenhorn ist seit Jahrzehnten eine beliebte und bewährte Anlaufstelle für den deutschen Spitzensport.

Bereits seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts finden hier regelmäßig Aikido-Lehrgänge unterschiedlicher Stilrichtungen statt.

André Cognard

Dieses Mal war unser jährlicher Sommerlehrgang am Herzogenhorn in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Durch den Feiertag am 8. Juni konnte der Lehrgang gegenüber den letzten Jahren um einen Tag verlängert werden. Das Wetter war ebenfalls besonders. Bei angenehmen Temperaturen zwischen 20° und 25°C war ein intensives und spannendes Training möglich, bei dem sich das Thema 'Bewegung' wie ein roter Faden durch die Übungseinheiten zog. Einzelne Regenschauer brachten nachmittags gelegentliche Abkühlung. Trainiert wurde täglich um 10:30 Uhr und um 20:00 Uhr. Und noch etwas Besonderes: das Training wurde diesmal von Monika Mager, 6. Dan, Shihan geleitet.

Zwischen den Trainingseinheiten gab es Gelegenheit, die Umgebung in kleinen Gruppen zu erkunden. So wurden die Krunkelbachhütte und auch die neue Hängebrücke in Todtmoos besichtigt - ein Teil der Gruppe von oben, der andere Teil von unten entlang des Wasserfalls. Im Anschluss hat man sich zu einem gemeinsamen Kaffee und der obligatorischen Schwarzwälder Kirschtorte getroffen. Selbstverständlich wurde auch der Gipfel des Herzogenhorn bestiegen - natürlich nur um nachzuschuen, ob 'das Horn' noch gerade steht...

Alles in allem ein harmonisches und bewegungsreiches verlängertes Wochenende.

Themenlehrgang in Ludwigsburg

22.04.2023 Themenlehrgang in Ludwigsburg

Am Samstag 22.04. fand in der Sporthalle der Waldorfschule Ludwigsburg von 14-19 Uhr ein Lehrgang mit dem Thema "Prüfungsvorbereitung/Prüfungslehrgang" statt, der von Moni Mager, 6. Dan Shihan, geleitet wurde. 15 Teilnehmer aus Deutschland und Frankreich hatten sich hierzu versammelt. Im Laufe des Lehrgangs erfolgten dann Vorführungen von drei zum 1. Dan graduierten Aikidoka (Cleo, Johannes und Michi).

Kennzeichnend für diesen Lehrgang waren ausgedehnte Übungsphasen, damit die Teilnehmer in den richtigen "flow" kommen. In der ersten Einheit wurde anfangs zu dritt geübt, mit zwei Angreifern. Danach, bei kote gaeshi, mit nach vorne geworfenem Angreifer, wurde auch auf Präzision Wert gelegt, um die richtige Dosierung bei der Handdrehung zu finden, damit der Angreifer gefahrlos vorbeigeleitet werden kann. Weiter ging es mit nikyo und sankyo. Hierbei wurde auf die Rolle des Uke hingewiesen, der letzlich mitbestimmt, welche Technik hierbei entsteht. Die erste Einheit endete schließlich mit der suwai waza kata.

Die zweite Einheit begann mit ausgiebigem ippon-geiko. Hier konnten die drei ersten Dane nochmals alle tachi waza Techniken durchspielen, die anschließend vor Moni und Birgit Lechler, 4. Dan - dem Prüfungskommitte - gezeigt wurden. Die dritte Einheit begann mit Übungen zum Handling des Stabs. Danach folgte die Stab-Kata (auf rechts und auf links), bevor die drei 1. Dane den Waffenteil der Prüfung zum 1. Dan vorführten. Den Abschluss des Lehrgangs bildete dann eine Übung zu dritt (yonkyo), mit der wir diesen Lehrgang - wiederum im "flow" - ausklingen ließen.

26. März 2023 Themenlehrgang in Remshalden

Das richtige Rezept für die gelungene Prüfung

Am 26. März fand in Remshalden der Lehrgang "Prüfungsvorbereitung, Techniken strukturiert, Haltung & Präsenz" mit Heiko Kieser, 3. Dan statt.
Bereits vor 10 Uhr fanden sich die 11 Teilnehmer in der Grundschul-Sporthalle in Grunbach ein um endlich mehr Klarheit zu bekommen, welche Kriterien bei einer Prüfung zu berücksichtigen sind. In Anbetracht der Tatsache, dass in der unmittelbar vorausgegangenen Nacht die Uhr auf Sommerzeit umgestellt wurde und dass einige Teilnehmer auch eine gewisse Anreisezeit hatten, erschien die Müdigkeit in so manchem Gesicht verständlich.

Themenlehrgang in Remshalden

Schon während des Taiso machte Heiko klar, um was es ihm in der ersten Einheit geht: Präsenz. Aufrechte Haltung, die Wirbelsäule gerade und Schulten leicht zurück. Das ist nicht nur förderlich für die körperliche Gesundheit, sondern auch eine gute Ausgangsposition für die Übertragung des Ki auf den Partner.
Um dies zu erfahren ließ Heiko auch eine scheinbar einfache Schubs-Übung unter unterschiedlichen emotionalen und kognitiven Fokussierungen ausführen: mal versetzten sich die Teilnehmer gedanklich in die Außenwelt und betrachteten ihre Übung aus einer Drohnenperspektive, mal aus einer Perspektive hinter den Augen und mal aus einem gewaltigen Bauchgefühl heraus. Je nach eigener Fokussierung fiel dann die Ausführung der Schubs-Übung auch deutlich unterschiedlich aus. Mitnehmen konnten die Teilnehmer, dass die eigene - auch innerliche - Haltung durchaus sowohl für eine klares Erscheinungsbild des Aikidoka sorgt, als auch einen Einfluss auf die Technik und deren Wirksamkeit haben kann.

Darüber hinaus zeigte Heiko eine Möglichkeit, die Darbietung in einer Prüfung zu strukturieren. Hierbei kommt es auf Ordnungskriterien an, mit denen der Aikidoka die vielen unterschiedlichen Techniken verknüpft. Beispielsweise kann ein erstes Ordnungkriterium die folgerichtige Ausführung der ersten 5 Hebeltechniken Ikkyo, Nikkyo, Sankyo, Yonkyo und Gokyo sein, welche dann mit unterschiedlichen Angriffsformen kombiniert werden.
Bei den diesbezüglichen Übungen wurde auch wieder auf die richtige Haltung, und die Verbindungslinien zwischen den Chakren der Übenden geachtet. Etwas weniger prosaisch hat es seinerzeit Kobayashi Sensei auf den Punkt gebracht: Itsumo mannaka – Immer ins Zentrum!




Themenlehrgang in Ludwigsburg

25. März 2023 Themenlehrgang in Ludwigsburg

Uke macht's möglich!

Unter diesem Motto fand am Samstag, den 25. März in Ludwigsburg ein Lehrgang mit Birgit Lechler, 4. Dan, statt.
Was darunter zu verstehen war, zeigte sich gleich in der ersten Einheit: Ukemi - die Kunst des Rollens und des Fallens.
15 Teilnehmer hatten sich eingefunden um ihre diesbezüglichen Fähigkeiten wieder aufzufrischen.

Zu Beginn jeder Übungseinheit wurde ausgiebig in langen Bahnen gerollt und gefallen. Danach wurde zu verschiedenen Techniken die jeweilige Grundform geübt und dabei das Verhalten des Uke studiert. Richtige Positionierung, Führung ins Zentrum und Weichheit lassen jede Technik gelingen. Wichtig dabei ist, dass eine Technik nicht zwangsweise gut war, wenn Uke am Boden liegt. Gut im Sinne unseres Aikido-Stils wird es, wenn beide Partner harmonisch aufeinander eingehen und es zu einer gemeinsamen Erfahrung kommt. Nicht Nage obsiegt über Uke, sondern beide Partner gewinnen an Erfahrung in ihrer jeweiligen Rolle.

Mitten im Tumult der laufenden Übungseinheit öffnete sich plötzlich die Türe und Walter und Moni betraten die Halle. Sie konnten sich von einer angestrengten und konzentrierten Atmosphäre überzeugen, in der die Teilnehmer versuchten den anspruchsvollen Vorgaben von Birgit gerecht zu werden.

Als Abschluss wurde Yonkyo zu zweit als Bewegungsübung im Sitzen geübt. Interessant war, dass nur weinige Trainingspaare diese in letzter Zeit etwas stiefmütterlich behandelte Übung auf Anhieb richtig ausgeführt haben. Birgit musse vielerorts korrigierend eingreifen und manchmal auch die Grundidee nochmal erläutern.
Nach gut 5 Stunden - einschließlich zwei Pausen - war auch alles schon vorbei und die Teilnehmer begaben sich durchgeschwitzt unter die Dusche.







Lehrgang im Gedenken an
Kobayashi Sensei

Jedes Jahr feiert die 3A den Geburtstag unseres Lehrers Kobayashi Hirokazu Sensei. Am 14. Februar 2023 wäre er 94 Jahre alt geworden.
Ihm zu Ehren fand am 12.2. der Kobayashi Spezial Lehrgang unter Leitung von Walter Oelschläger, 7.Dan, Shihan, statt.
Ungefähr 30 Teilnehmer hatten sich in der Waldorfhalle in Ludwigsburg eingefunden um Techniken zu üben, die entweder so nur Kobayashi Sensei gezeigt hat, oder die an seinen Lehrgängen oft thematisiert wurden.
Gut gelaut eröffnete Walter mit Anekdoten über Teilnehmer und Etikette bei den letzten Lehrgängen, die Sensei selber hier in Europa gegeben hatte.

Und schnell wurde klar, dass die Ansprüche keinesfalls gesunken sind. Zu beobachten war lediglich, dass auch das durchschnittliche Alter der Teilnehmer ebenfalls zugenommen hatte. Dennoch wurden alle Möglichkeiten zum Rollen und Fallen genutzt, so dass nach der ersten Einheit durchaus schon verschwitzte Gesichter zu sehen waren.
Im Laufe des Lehrgangs durften Teilnehmer, welche Kobayashi Sensei noch persönlich begegnen konnten, von eindrucksvollen Begebenheiten berichten und die zugehörigen Techniken zeigen. Spannend war, dass hierbei immer wieder Bewegungen zum Vorschein kamen, die lange in Vergessenheit geraten zu sein schienen.

Kobayashi Speziallehrgang
Kobayashi Speziallehrgang




Vom superkurzen Iriminage über den Shihonage mit eingeklemmtem zweiten Arm sowie Iriminage mit Stirnklatsche bis hin zu einem Futaritori, der immer wieder bei Kobayashi-Lehrgängen gezeigt wurde, konnte ein breites Spektrum an Techniken geübt werden. Und immer wieder motivierte Walter, nicht nur die Besonderheiten von Kobayashi's Bewegungen zu berücksichtigen, sondern sich auch zu bewegen - und auch nach Möglichkeit zu Fallen...

Darüber hinaus zeigte Walter in einigen Fällen Weiterentwicklungen, die zwangsläufig erfolgt sind, weil Kobayashi Sensei vor großem Publikum selten mehr als Kihons gezeigt hatte. Glücklicherweise konnten seine Schüler daraus Prinzipien ableiten, die auf höherem Niveau zu alternativen Ausführungsformen führen können.

Der Lehrgang wurde zweimal kurz unterbrochen, um Vorführungen für die Graduierung zum 3. Dan stattfinden zu lassen. Gespannt und mit großem Interesse konnten sich die Teilnehmer von Patrick's und Christian's Können überzeugen.
In den Pausen gab es reichlich Verpflegung für die teilweise ordentlich bewegten Teilnehmer. Auch nach dem Lehrgang fand noch ein gemeinsames Beisammensein mit Verkostung von mitgebrachten, meist handgemachten Spezialitäten, unter Zusatz erlesener Biere statt.

28. Jan. - 4. Feb. 2023 Winter-Eggberge

Winter Eggberge 2023 - Qualität vs. Quantität

Vom 28. Januar bis zum 4. Februar 2023 fand der diesjährliche Winterlehrgang der 3AD in Eggberge statt. Im Judo-Haus hoch über Flüelen kamen Aikidoka aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen, um sich von Walter Oelschläger, 7. Dan, Shihan und Monika Mager, 6. Dan, Shihan, in der Ausführung unterschiedlicher Aikido-Techniken unterrichten zu lassen. Leider schmolz die Teilnehmerzahl durch Krankheitsausfälle etwas zusammen - umso anspruchsvoller war das Programm für die Aikidoka zwischen dem 3. Kyu und dem 4. Dan. Zunächst war es - wie so oft - notwendig, eingeschlichene Fehler zu behandeln. Im Laufe des Lehrgangs konnte Walter aus seinem Fundus an Verkettungen von Angriffen und Techniken immer neue Varianten hervorzaubern, welche auf den unterschiedlichen Niveaus der Teilnehmer geübt wurden. Dabei wurde auch ein wichtiger Aspekt des Aikido nicht vergessen: Rollen und Fallen werden als essentielle Fähigkeiten betrachtet und bildeten so einen Grundstock für die Trainingseinheiten.

Winter Eggberge
Winter Eggberge

Das schöne Wetter hat den Teilnehmern auch manche Schneetour ermöglicht. Zusammen mit den drei bis vier Trainingseinheiten pro Tag ergab sich daraus eine durchaus anstrengende Woche...
Essen und Trinken standen dem allerdings in keinster Weise nach: es gab wie immer gute und reichliche Verpflegung. Ob Linsen, Mautaschen, Pizza oder gar französische Hähnchenkeulen - die Teilnehmer hatten den Anstrengungen schon etwas entgegenzusetzen!

Wie so oft ging die Woche viel zu schnell vorbei und so konstatierte Walter frei nach Bertholt Brecht und Marcel Reich-Ranicki:
Eggberge nach 7 Tagen -
sehen wir betroffen -
die Läden zu -
und alle Fragen -
...offen!!
Das kann man durchaus so stehen lassen.

14.+15. Januar 2023 Aiki-Jo & Aiki-Ken Neckarsulm

Zwei Waffenlehrgänge - dieselben Aspekte
aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Am Samstag trat Moni vor die rund 20 Trainierenden und ließ zunächst Aiki-Jo-Kihons üben.
Kaeshi-tsuki mit verschiedenen Ukenagashi brachten lange nicht mehr geübte Bewegungen zurück ins Gedächtnis.
Nach kaum zweieinhalb Stunden wurde eine Pause eingeläutet in der sich alle an den mitgebrachten kulinarischen Köstlichkeiten stärken konnten.



Neckarsulm

Die zweite Einheit brachte eher Ungewöhnliches: 13 Jo-Do-Kihon, welche im Aikido nicht ganz so geläufig sind, brachten die Übenden vor allem mental ins Schwitzen.
Getoppt wurde der Tag mit einer hochspannenden Abschlussübung, bei der ein Aikidoka mit dem Jo vier Angreifer in die Flucht treiben durfte. Hierbei sind eine klare Strategie, viel Bewegung und eine gute Mischung aus Selbstwahrnehmung und Beobachtung der Umgebung erforderlich.

Genau diese Thema hat Udo am Sonntag unter Verwendung des Bokken aufgegriffen. Die fast 30 Teilnehmer staunten nicht schlecht, als Udo in verschiedenen Übungen die Konzentration geschickt zunächst ins eigene Ich und dann in die Umgebung lenkte.

Er ließ die Aikidoka spüren, wie Stress diese Konzentration stört und wie der Rhythmus von Bewegungen bei Kontrolle durch den Kopf durcheinander gerät. In vielen weiteren Übungen wurde versucht die Balance zwischen Gespür nach innen und außen zu erlangen - bei gleichzeitig hellwacher Präsenz. Auch dieser Lehrgang wurde mit einer Übung beendet, bei der ein Aikidoka mit Bokken vier Angreifer bedient.

Übrigens: geduscht haben hinterher nur wenige - nicht weil die Lehrgänge nicht anstrengend waren, sondern weil schlicht kein warmes Wasser aus den Leitungen kam...



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